Ein Gebäude, das Kita und Wohnen verbindet

Baugenossenschaft Haltingen-Weil übergibt „Kleine Stühle II“ an Stadt / Drei Gruppen für Ü3 und zwei für U3

Bewährte Kräfte machen gemeinsame Sache: (v.l.) Jürgen Moser (Moser Architekten), Rainer Hunn, Geschäftsführer Baugenossenschaft Haltingen-Weil, Kita-Standortleiter Lukas Krauth, Kita-Leiterin Sandra Trefzer und Oberbürgermeister Wolfgang Dietz freuen sich mit den Mädchen und Jungs über die neuen Räumlichkeiten und das eine oder andere Präsent zum Einzug. Bildquelle: Stadtverwaltung Weil am Rhein / Bähr

Gemeinsame Sache: Die Baugenossenschaft Haltingen-Weil und die Stadtverwaltung haben miteinander ein weiteres Projekt aufgegleist, von dem beide Seiten extrem profitieren. Heute fand die offizielle Übergabe der Kindertagesstätte Kleine Stühle II im Rahmen einer kleinen Feierlichkeit statt. Bereits seit Februar haben die kleinen Knirpse die Räumlichkeiten in Beschlag genommen.

„Die Aufregung beim Umzug war groß, jetzt haben wir uns in diesen tollen Räumen bestens eingelebt“, meinte Kita-Leiterin Sandra Trefzer anlässlich der Übergabe und bedankte sich mit kleinen Präsenten, bei allen Beteiligten, die mithalfen, dieses Projekt Wirklichkeit werden zu lassen.

Übrigens ist es das zweite gemeinschaftliche von der Baugenossenschaft Haltingen-Weil und der Stadt Weil am Rhein. Denn vor ziemlich genau acht Jahren, am 4. März 2016 nämlich, fand die Übergabe der Kindertagesstätte Haus der kleinen Stühle in der Leimgrubenstraße statt. 

Geschäftsführer Rainer Hunn erinnerte noch ganz genau, wie damals die Anfrage von Seiten der Verwaltung kam, ob sich die Baugenossenschaft ein Projekt, das Kita und Wohnen verbindet, vorstellen könne. Damals sei es ein Experiment gewesen, ein Experiment, das man als gelungen bezeichnen dürfe. „Als nun wieder eine solche Anfrage kam, mussten wir auch nicht lange überlegen“, meinte er und verwies auf das bewährte Team dahinter.

Neben den Verantwortlichen der Stadt und der Kita waren das auch Architekt Jürgen Moser und seine Mitarbeitenden. Dieser war und ist angetan von dieser Kombination und der einhergehenden besonderen Nutzer-Mischung. So befinden sich im Gebäude neben den Kita-Räumlichkeiten auch noch 33 Wohneinheiten. Kostenpunkt laut Hunn: Rund 15,6 Millionen und trotz aller Herausforderungen der heutigen Zeit nur 14 Prozent teuer als zu Beginn kalkuliert.


Oberbürgermeister Wolfgang Dietz:„Never change a winning team“
„Never change a winning team“, ließ Oberbürgermeister Wolfgang Dietz bei diesem „freudigen Anlass“ wissen und ging damit auf die „exzellenten Erfahrungen“ ein, die Baugenossenschaft und Stadt bei der Premiere gemacht hätten. Für Wohnen und Kita besteht jedenfalls hoher Bedarf. „Für uns als Stadt war dieses Projekt ungemein wichtig“, betonte Dietz und verwies auf das Baugebiet Hohe Straße. „Der Standort ist genau richtig, hier werden künftig 1100 Menschen Platz finden.“

Die Inbetriebnahme der neuen Kita fand bereits am 12. Februar statt. Rund eineinhalb Jahre zuvor zogen bereits zwei Gruppen der neuen Kita in die ehemalige Kita Bärenfels. Der Grund: die lange Warteliste. Am 9. und 10. Februar stand dann schon der Umzug in die neuen Räumlichkeiten am Rande des Vitra-Areals auf dem Plan.

In den neuen Räumlichkeiten ist eine fünfgruppige Kita mit drei Gruppen für Kinder Ü3 und zwei Gruppen für Kinder U3 untergebracht. Aktuell besuchen 85 Mädchen und Jungen die Kita Kleine Stühle II (Ü3: 75; U3: 10). Nach den Sommerferien kommen nochmals zehn Kinder unter drei Jahren hinzu. Dann nämlich, wenn weitere eigene Fachkräfte mit ihrer Ausbildung zu Ende sind. Alle Auszubildenden werden übernommen. Das Betreuungspersonal steht also. Insgesamt werden 18 Kräfte für die Kleinen da sein.

Neben den fünf Gruppenräumen mit Nebenräumen gibt es eine Küche und einen Speiseraum, Mehrzweck-, Kreativ-, Differenzierungs-, Unterrichts- und Ruheraum sowie ein Raum für Elterngespräche, ein Personalraum und ein Büro für die Leitung. Dazu gibt es einen Außenspielbereich mit Bereichen für größere und kleinere Kinder. Wenn die Grünanlagen der Hohen Straße fertiggestellt sind, können diese von der Kita ebenfalls genutzt werden. Die Kinder- und Kleinkinderspielbereiche sind entsprechend um die Kita geplant.

Das Raumprogramm ist flexibel und kann bei wechselndem Bedarf auch für andere Betreuungsformen genutzt. Dieses wurde von der Stadtverwaltung erstellt und wie beim Haus der Kleinen Stühle auch hier sehr praxisnah und mit viel Liebe zum Detail von der Baugenossenschaft und dem Architekturbüro Moser umgesetzt. Die große Erfahrung bei Planung und Bau von Kitas hat sich auch hier wieder sehr bezahlt gemacht. Soweit machbar wurde auf die Bedürfnisse und Wünsche der Kita eingegangen.

„Wir versuchen, das Bestmöglichste herbeizuführen. Unsere Erzieherinnen und Erzieher sind mit Herzblut und großem Engagement dabei. Wir unterstützen und helfen, wo es nur geht“, machte Dietz deutlich.

Die Kosten für die Stadtverwaltung belaufen sich auf rund 243.000 Euro. Mit der Baugenossenschaft konnte zudem ein langjähriger Mietvertrag abgeschlossen werden. 

„Das Funkeln in den Augen der Kinder sagt mir, dass wir alles richtig gemacht haben“, freute sich der Geschäftsführer der Baugenossenschaft Haltingen-Weil, Rainer Hunn.