Baugebiet Blauenstraße

Für mehr Wohnungsbau in Friedlingen

Baugebiet "Blauenstraße" aus der Vogelperspektive
Baugebiet "Blauenstraße" aus der Vogelperspektive

Der Entwurf steht

Auf einer Brache in zweiter Reihe zur Hauptstraße entsteht etwas Großes: Und zwar im wahrsten Sinne des Wortes. Auf dem städtischen Grundstück, südlich angrenzend an das Juno II, werden 212 Wohneinheiten gebaut. Von einem echten „Vorzeigeobjekt“ war im Gemeinderat die Rede, der am 19. Oktober einstimmig dem Verkauf der 9500 Quadratmeter großen Fläche an die Firma Strenger Holding zustimmte.

Ein Vorzeigeobjekt deshalb, weil der Entwurf durch seine städtebauliche Vielfältigkeit besticht. So entstehen drei- bis sechsgeschossige Gebäude mit unterschiedlichen Fassadensystemen, ein bis fünf Zimmer große Wohnungen, die teilweise untereinander koppelbar sind, Gemeinschaftsgärten, Aufenthalts- und Spielmöglichkeiten, ein multifunktionaler Gemeinschaftsraum und gemeinschaftliche Dachgärten und – terrassen. 

Der Anteil der Sozialwohnungen wird mit 33 Prozent angeben. „Ein sehr hoher Anteil und mehr als wir gefordert haben“, macht Bürgermeister Martin Gruner deutlich. Diese Wohnungen werden über die gesamte Anlage verteilt. In den Erdgeschosszonen der Randbebauung plant der Investor, vor allem Platz für verschiedene gewerbliche Einrichtungen zu schaffen.

Vorgesehen sind zudem ein Anschluss an das Nahwärmenetz sowie Photovoltaikanlagen. In der Tiefgarage mit 228 Stellplätzen soll es mehrere Elektroladesäulen und die Möglichkeit des Carsharings geben. Hinzu kommen 429 Fahrradstellplätze und Lademöglichkeiten für E-Bikes.

„Ein tolles Ergebnis“, resümiert Gruner, der den Siegerentwurf nun auch der Öffentlichkeit zugänglich machen möchte. So wird der Entwurf der Firma Strenger Holding in Zusammenarbeit mit dem Architekturbüro Steinhoff | Haehnel Architekten GmbH und Koeber Landschaftsarchitektur GmbH ab sofort im Foyer des Rathauses präsentiert. Ein Entwurf, der die einberufene Bewertungskommission „Blauenstraße“, bestehend aus Mitgliedern des Gemeinderats, der Stadtverwaltung sowie beratenden Personen wie die Friedlinger Quartiersmanagerin, voll und ganz überzeugte. Vier Planungskonzepte wurden eingereicht, anonym vorgestellt und dann nach verschiedenen Kriterien mit Punkten bewertet. Dabei setzte sich die Firma Strenger Holding deutlich durch. Sie hatte am Ende mehr als 1000 Punkte Vorsprung auf den Zweitplatzierten. 

Großes Lob hatte es von allen Fraktionen des Gemeinderats nicht nur bezüglich des Projektentwurfs gegeben. Auch das Vergabeverfahren kam bei den Räten bestens an. „Nun wollen wir den Menschen in Weil am Rhein zeigen, was in der Blauenstraße geplant ist und sie auf die Reise bis zur Fertigstellung mitnehmen. Nach dem einstimmigen Beschluss im Ratsrund wollen wir jetzt das Projekt der breiten Öffentlichkeit nicht vorenthalten“, sagt Gruner.

Mit der Ausschreibung des Grundstücks "Blauenstraße" treibt die Stadt die Schaffung von bezahlbarem Wohnraum weiter voran.
 
Um im Stadtteil Friedlingen mehr Wohnraum zu schaffen schreibt die Stadt jetzt das Baugrundstück "Blauenstraße" zum Verkauf aus. Ziel ist die Entwicklung eines Mischgebiets aus Wohnnutzung, Dienstleistungsanbietern und Gewerbebetrieben, die das Wohnen nicht wesentlich stören. Dabei ist vorgesehen, dass mindesten 30 Prozent der Wohnfläche dem sozialen Wohnungsbau gewidmet werden. Außerdem soll ein Wohnungsmix mit flexiblen Grundrissen ein weites Spektrum an Familien- und Altersstruktur ansprechen. Intelligente Stellplatzlösungen für Kraftfahrzeuge sind ebenfalls relevant für einen Zuschlag. Grundsätzlich setzt die Stadt allerdings auf die Realisierung einer Bebauung, die die Menschen zu einer größtmöglichen Nutzung des Öffentlichen Nahverkehrs und des Fahrrads als Verkehrsmittel animiert.

Der Gemeinderat hat im Dezember 2020 den Verkauf der rund 9.500 Quadratmeter großen städtischen Fläche zur Weiterentwicklung im Zuge des Programms "Sanierungsgebiet Friedlingen" beschlossen. Die Bewerbungsfrist für das Vergabeverfahren ist am 14.6.2021 abgelaufen und die Stadt freut sich über die eingegangenen Bewerbungen. Diese werden nun intensiv geprüft. Im Herbst wird eine Bewertungskommission zur Entscheidungsfindung einberufen