Bekämpfung der Asiatischen Tigermücke
Im Herbst putzen, um den Sommer zu genießen
Tigermücken bekämpfen: Stadtverwaltung gibt Handlungsfaden heraus
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Hilfskräfte zur (75 KB)Bekämpfung der asiatischen Tigermücke (75 KB)
Stiche statt Steaks: So mancher Zeitgenosse in Weil am Rhein blickt nur ungern auf die Sommermonate in seinem eigenen Garten zurück. Warum? Die Asiatische Tigermücke machte ein Verweilen im Freien fast unmöglich. Dieses Jahr hat der aggressive Eindringling vor allem in der Gartenstadt zugestochen. Aber auch Friedlingen war stark betroffen. Damit im nächsten Sommer wieder auf der Terrasse gegrillt und im Garten gesessen werden kann, bedarf es nun im Herbst ebenso wichtigen wie gründlichen Bekämpfungsmaßnahmen.
Die Stadtverwaltung Weil am Rhein um die zuständige Diplom-Biologin Petra Koops lassen derzeit einen Handlungsfaden verteilen, um die Menschen in den betroffenen Gebieten zu informieren und ihnen Tipps mit an die Hand zu geben. Aber warum sollten die Bürgerinnen und Bürger nun aktiv werden, jetzt da der Sommer vorbei ist? „Weil Tigermücken jetzt Überwinterungseier legen, die fünf Jahre bei bis zu - 20° Celsius intakt bleiben. Jetzt haben wir die Chance, die Anzahl der Tigermücken im nächsten Frühjahr zu reduzieren. Je besser jetzt geputzt wird, umso weniger Mücken wird es im nächsten Sommer geben“, macht Koops deutlich.
Koops und die sechs Mitarbeitenden der Bekämpfungskampagne sind seit Monaten im Einsatz, informieren die Einwohnerinnen und Einwohner, geben Ratschläge und weisen auf die Gefahren hin. Dabei sind sie indes auf die Mithilfe der Bevölkerung angewiesen. Das gilt auch für die Bekämpfungsmaßnahmen im Herbst.
„Alle sind aufgerufen, Maßnahmen zu ergreifen, da sie sonst verpuffen. Die Tigermücken, so erklärt Koops, finden dann Bruststätten in wenigen Gärten, werden aber alle Anwohnerinnen und Anwohner rundherum stechen.“ Sie erinnert daran, dass diese stechwütigen Insekten auch Krankheiten wie das Dengue-Fieber übertragen können und, da sie aus Asien kommen, hier kein Teil der heimischen Nahrungskette sind.
Die wissenschaftliche Mitarbeiterin des Rathauses empfiehlt dringend eine gründliche Reinigung. Und zwar von allem, wo Tigermücken Eier ablegen können. Das können Blumentöpfe, Untersetzer, Gullys, Ablauf- oder auch verstopfte und verbogene Dachrinnen sein oder auch Kinderspielzeug, Gießkannen, Regenfässer oder Eimer. „Oftmals sind es auch Gegenstände, die in den Ecken der Gärten herumstehen, so wie Planen, Autoreifen, Baumaterialien oder andere Dinge, auf denen das Wasser stehen kann“, sagt Koops. Das alles müsse gereinigt und in Kellern oder Schuppen gelagert werden.
Wie reinigt man richtig? Auch dazu hat Koops eine Antwort parat: „Alle Gegenstände, an denen die Eier festkleben können, sollten sehr gründlich mit einer harten Bürste oder einem Hochdruckreiniger gereinigt und mit sehr heißem Wasser nachgespült werden.“ Als wirkungslos erweise sich ein normaler Wasserschlaucht, hält sie fest. Das Wasser sollte dann auf den Boden und nicht in den Abfluss gekippt werden.
„Wassertonnen, Siphons oder Rohre von Sonnenschirmständern sowie Brunnen, die über den Winter nicht laufen, sollten nach der Reinigung jetzt sogfältig mit Netzen abgedeckt werden“, führt Koops weiter aus. Und hohle Rohre sollten mit Korken, Klebefolie oder kleinen Blumentöpfen verschlossen werden. „Je mehr mitmachen, desto besser“, macht Koops deutlich und bringt es auf den Punkt: „Jetzt handeln, im Sommer profitieren.“
Der Handlungsleitfaden liegt im Rathaus aus und kann auch hier heruntergeladen werden (349 KB), wo es auch weitere wichtige Informationen und bald auch vereinfachte Anleitungen in mehreren Sprachen geben wird. Zudem steht die Stadtverwaltung steht für Rückfragen zur Verfügung und hat eine Extra-E-Mail-Adresse eingerichtet: tigermuecke@weil-am-rhein.de.
Bereits jetzt schon sucht die Stadtverwaltung Weil am Rhein für das kommende Frühjahr Hilfskräfte für die Bekämpfung der Asiatischen Tigermücke. Die Bezahlung erfolgt im Rahmen eines Minijobs auf Stundenbasis befristet für die Dauer von zirka sechs Monaten.
Der Asiatischen Tigermücke wird auch in diesem Jahr wieder der Kampf angesagt. Der aggressive Eindringling, der ursprünglich aus Südostasien stammt, sticht auch in Weil am Rhein zu. Die auffällig schwarz-silberweiß gestreifte Mücke, die ohne Beine und Stechrüssel nicht mal einen Zentimeter misst, kann eine ganze Reihe von Krankheitserregern übertragen.
Die Stadtverwaltung bittet alle Mitbürger und Mitbürgerinnen bei der Bekämpfung um tatkräftige Unterstützung. So sollen Grundstücksbesitzer Tigermückenfunde melden. Hierzu können repräsentative Bilder per Mail an tigermuecke@weil-am-rhein.de geschickt oder die gefangenen/erschlagenen Mücken (mit Tesa fixiert) in einem Briefumschlag an das Rathaus Weil am Rhein – Tigermücke – Rathausplatz 1 – 79576 Weil am Rhein gesendet oder dort eingeworfen werden.
Ein Merkblatt mit den wichtigsten Infos zur Bekämpfung der Tigermücken gibt es in vielen verschiedenen Sprachen auch auf der Homepage der Stadtgärtnerei Basel.
Hier der Link zur Seite (zu den Merkblättern etwas nach unten scrollen): Stadtgärtnerei des Kantons Basel-Stadt - Invasive Neobiota in Freizeitgärten (bs.ch)
Netze für Regentonnen
Zum Schutz von der lästigen Stechmücke gibt es entsprechende Netze für die Regenwassertonnen und -fässer.