Notfalltreffpunkte in Weil am Rhein

Anlaufstelle für Infos, Notversorgung und Kommunikation

Wichtiges in Kürze
Blackout-Flyer der Stadtverwaltung (1,7 MB)
Ratgeber für Notfallvorsorge und richtiges Handeln in Notsituationen (Herausgeber BKK) .

Sieben Notfalltreffpunkte hat die Stadtverwaltung Weil am Rhein eingerichtet, um bei einem großflächigen, länger andauernden Stromausfall oder bei ähnlichen Störungen der kritischen Infrastruktur den Bürgerinnen und Bürger eine Anlaufstelle anzubieten. Damit soll im hoffentlich nie eintretenden Ausnahmefall die Grunddaseinsvorsorge erhalten werden. 

Im Herbst des vergangenen Jahres hatte das Land eine Rahmenempfehlung für die Planung und den Betrieb von Notfalltreffpunkten für die Bevölkerung in Baden-Württemberg veröffentlicht. Die Verwaltung, allen voran das Rechts- und Ordnungsamt mit den Verantwortlichen der Feuerwehr, hatte sich dann in den vergangenen Monaten intensiv mit der Thematik befasst und eine Arbeitsgruppe eingerichtet. Entsprechende Notfallpläne, allesamt der lokalen Situation angepasst, wurden erarbeitet.   

Allerdings: Klar ist, dass im Falle eines Falles auch die Bürgerinnen und Bürger ihren Teil zur Bewältigung der Krise beitragen müssen. Hilfe zur Selbsthilfe und Selbstversorgung ist das Thema: Ein extra angefertigter Flyer gibt diesbezüglich nützliche Informationen und Tipps. Dieser liegt in den Rathäusern in Weil am Rhein und Haltingen aus und findet sich auch auf der Homepage der Stadtverwaltung wieder.

Auch die Broschüre „Ratgeber für Notfallvorsorge und richtiges Handeln in Notsituationen“ des Bundesamts für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe legt die Stadtverwaltung den Weilerinnen und Weilern ans Herz.

Unter anderem im Schulzentrum Egerstraße wird ein Notfalltreffpunkt eingerichtet. Insgesamt soll es im Stadtgebiet dann sieben solcher Treffpunkte geben (© Stadtverwaltung Weil am Rhein / O. Welti)

Die Notfalltreffpunkte, die sich an der Rahmenempfehlung des Landes Baden-Württemberg orientieren, stellen Anlaufstellen auf Zeit für Informationen dar. Sie bieten Kommunikationsmöglichkeiten und eine Notversorgung. Unter anderem können hier mündliche Notfallmeldungen der Bürgerinnen und Bürger entgegen- und an die integrierten Leitstellen (112 und 110) weitergeleitet werden. 

Vom Notfalltreffpunkt aus erfolgt die Verbindungsaufnahme zu den zentralen Stellen, wie dem Rathaus, und die Organisation von Hilfsmaßnahmen für Personen, die auf Unterstützung angewiesen sind, beispielsweise Menschen mit Behinderung.

Hier sollen zudem Erste Hilfe geleistet, aktuelle Informations- und Verhaltenshinweise gegeben, die Selbst- und Nachbarschaftshilfe gestärkt und Gesprächsangebote für alleinstehende und beunruhigte Personen gemacht werden. Darüber hinaus sollen die freiwilligen Helferinnen und Helfer auf Gemeindeebene koordiniert und eine Möglichkeit zum Aufladen von Mobilfunkgeräten beziehungsweise die Bereitstellung eines WLAN-Hotspots (sofern möglich) geboten werden. 

Außerdem wird an diesen Standorten eine Mindestversorgung mit Trinkwasser und Toiletten und auch die Möglichkeit zur Zubereitung von Babynahrung bereitgestellt und die Möglichkeit zu einem wettergeschützten und wärmenden Kurzaufenthalt gegeben.

Der Notfalltreffpunkt Egerstraße ist darüber hinaus für die Betreuung und die Unterbringung von obdachlosen Schutzbedürftigen und die Bereitstellung von Plätzen für Personen vorgesehen, die zuhause auf lebenserhaltende Geräte angewiesen sind. Bei Bedarf wird am Notfalltreffpunkt im Rathaus ein Angebot für die ärztliche Grundversorgung bereitgehalten.

Die Planungen der Stadt gehen entsprechend den allgemeinen Empfehlungen von einer Betriebsdauer von 96 Stunden aus.  Die Entscheidung über die Inbetriebnahme der Notfalltreffpunkte trifft der „Stab für außergewöhnliche Ereignisse“ der Stadtverwaltung, der in einer solchen Krisensituation zusammenkommt. Rund zwei Stunden später werden diese dann entsprechend eingerichtet sein.

Der Kommandant der Freiwilligen Feuerwehr Weil am Rhein, Frank Sommerhalter, macht klar, dass sich die Ausstattung keinesfalls als luxuriös erweise, sondern für Notfälle auf das Notwendigste beschränkt seien. Wichtig: Alle sieben Notfalltreffpunkte in der 3-Länder-Stadt und den Ortsteilen sind fußläufig erreichbar.

Zur Ausstattung dieser Anlaufstellen gehören allen voran ein externer Stromerzeuger, aber auch Kabeltrommeln, eine Notbeleuchtung, Heizstrahler, Decken, Taschenlampen, ein Radio, ein Megafon und Büromaterial. Und über ein ebenfalls bereitstehendes Fahrzeug einer Blaulichtorganisation soll analoger Funk möglich sein.

Die Notfalltreffpunkte sind keine Dauerquartiere, sondern für „wärmende Kurzaufenthalte“ gedacht, wobei währenddessen auch Babynahrung zubereitet oder der Handyakku aufgeladen werden könne. Jeder Notfalltreffpunkt verfügt über eine Leitung sowie Helferinnen und Helfer, die sich spontan auch aus der Bevölkerung rekrutieren können. 

Sommerhalter hält fest, dass es sich bei den Notfalltreffpunkten um eine „80-Prozent-Lösung“ handeln würde. Denn: „Zu 100 Prozent kann man auf Krisen nie vorbereitet sein.“

Rechts- und Ordnungsamtsleiterin Ellen Nonnenmacher betont, wie wichtig die Selbstverantwortung der Bevölkerung ist. Ob das nun die Bevorratung notwendiger Medikamente oder Nahrungsmittel und Gerätschaften, wie Kerzen, Taschenlampen, Campingkocher oder Kurbelradio, sei.

Darüber hinaus sollten sich Besitzerinnen und Besitzer von Tieren auch schon einmal Gedanken darüber machen, wohin sie mit ihren Haustieren gehen könnten, wenn der Aufenthalt zuhause nicht mehr möglich ist. 

Ein weiterer wichtiger Punkt ist auch die Nachbarschaftshilfe: „Es wäre toll, wenn man einfach einmal an der Tür des Nachbarn klopfe, um zu schauen, ob dieser Hilfe benötigt.“

Übrigens: Neben Notfalltreffpunkten sollen auch Notfallmeldestellen eingerichtet werden, an denen mündliche Notfallmeldungen entgegengenommen und weitergeleitet werden: in der Weiler Feuerwache, dem Polizeirevier, beim Verkehrsdienst sowie im Haltinger Feuerwehrhaus.
 


Wo befinden sich die Notfalltreffpunkte?

Weil am Rhein
Schulzentrum Egerstraße (Gemeinschaftsschule)
Egerstraße 1, 79576 Weil am Rhein

Altes Rathaus
Hinterdorfstraße 39, 79576 Weil am Rhein

Rathaus Weil am Rhein, Rathausplatz 1
79576 Weil am Rhein

Weil am Rhein, Stadtteil Friedlingen
Rheinschule in Friedlingen
Riedlistraße 20, 79576 Weil am Rhein

Weil am Rhein, Ortsteil Haltingen
Jugend- und Kindereinrichtung Haltingen
Bromenackerweg 17, 79576 Weil am Rhein

Weil am Rhein, Ortsteil Ötlingen
Mehrzweckhalle Ötlingen
Zur Innmatt 10, 79576 Weil am Rhein

Weil am Rhein, Ortsteil Märkt
Altrheinhalle Märkt
Haltinger Straße 11/1, 79576 Weil am Rhein

Thema Notstromversorgung:

Von den städtischen Gebäuden sind das Rathaus und die zentrale Feuerwache notstromversorgt, um die Betriebsfähigkeit zu gewährleisten. Im Falle eines längerfristigen flächendeckenden Stromausfalls wird der Verwaltungsstab der Stadtverwaltung zusammenkommen, um über zu ergreifende Maßnahmen zu beschließen. Die Aufrechterhaltung der öffentlichen Sicherheit und Ordnung ist auch im Krisenfall Aufgabe der Sicherheitsbehörden, insbesondere der Polizei, die dieser Aufgabe im Rahmen ihrer Kapazitäten nachkommen wird.

Thema Wasserversorgung:

Die Stadtverwaltung steht im engen Austausch mit dem Wasserwerk hinsichtlich der Aufrechterhaltung der Wasserversorgung bei einem Stromausfall. Primär ist hierbei an die Löschwasserversorgung, die möglichst ohne Einschränkungen aufrechterhalten muss, zu denken. Bei der Trinkwasserversorgung können Einschränkungen nicht ausgeschlossen werden, die auch zeitnah auftreten können. Diesbezüglich gilt die grundsätzliche Empfehlung an alle Haushalte zur Selbstvorsorge. Behilflich sind hier die Hinweise im Ratgeber für Notfallvorsorge und richtiges Handeln in Notsituationen des Bundesamts für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK). Dieser kann im Internet abgerufen werden.

Thema Lebensmittelversorgung:

Auch die Bevorratung von Lebensmitteln gehört zur Selbstvorsorge der Bevölkerung. Die langfristige Bevorratung zur Versorgung der Bevölkerung durch die Stadt Weil am Rhein ist nicht möglich. Für den Fall eines längerfristigen Ausfalls der Versorgungssicherheit hat die Bundesregierung staatliche Nahrungsreserven angelegt. Weitere Informationen finden die Bürgerinnen und Bürger auf der Homepage des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft: www.ernaehrungsvorsorge.de/staatliche-vorsorge.