Zentrale Feuerwache und Betriebshof unter einem Dach

2010 beginnt für zwei zentrale Infrastrukturen der Stadt Weil am Rhein ein neuer Abschnitt: Die neu gegründete Abteilung "Stadt" der Freiwilligen Feuerwehr Weil am Rhein und der städtische Betriebshof beziehen ein neues Gebäude, das verkehrsgünstig am südlichen Stadtrand liegt und modernsten Anforderungen auf dem Gebiet der Architektur und Energieeffizienz gerecht wird. Mit dem Beschluss des Gemeinderats 2006 wurde das fast elf Millionen Euro teure Bauprojekt auf den Weg gebracht und dank einer intensiven Planungsphase vergingen vom Spatenstich im April 2009 bis zur Einweihung der südwestlichsten Feuerwache Deutschlands gerade einmal 18 Monate.
 
Die neue Feuerwache besteht aus einer großen Fahrzeughalle, einer Leitstelle, Umkleide-, Kameradschafts- und Seminarräume, einem Werkstatt- und Lagerbereich sowie dem weithin gut sichtbaren Schlauchturm. Die Fahrzeuge können aus der Halle mit ihren 13 Toren direkt über die Zufahrt auf die Bundesstraße B317 ausfahren und erreichen in kürzester Entfernung die verkehrsrelevante Bundesstraße B3. Im Bereich des Betriebshofs befinden sich ausreichend Stellmöglichkeiten und Garagen für den großen Fuhrpark, Carports und Abstellplätze für Wertstoff-Mulden sowie zwei Streusalzsilos. Kennzeichnend für den winkelförmigen Baukörper mit seinen 77 Meter bzw. 91 Meter langen Gebäudeflügeln ist die fast vollständige Fassadenverkleidung mit heimischer Douglasie.
 
Auch aus energetischer Sicht ist das Gebäude vorbildlich: Eine Grundwasserwärmepumpe erzeugt die Heizungswärme, wobei der hierfür benötigte Betriebsstrom mit großflächigen Fotovoltaik-Elementen auf dem Dach erzeugt wird. Das anfallende Regenwasser wird vom Dach in einer großen Zisterne unter dem Schlauchturm gesammelt und bei Übungen der Feuerwehr und für alle WC-Spülungen eingesetzt. Durch die Fußbodenheizung, Deckenstrahlplatten sowie einer Be- und Entlüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung in den Umkleide- und Duschbereichen entstehen kontrollierte klimatische Bereiche innerhalb des Gebäudekörpers, die auf die jeweilige Nutzung abgestimmt sind. Finanzielle Unterstützung für das Projekt erhielt die Stadt durch das Innenministerium Baden-Württemberg mit einem Zuschuss zur Feuerwache sowie durch die Europäische Union, das Umweltministerium Baden-Württemberg und den Innovationsfonds der Badenova für das vorbildliche Energiekonzept.