Gestaltung Hauptstraße

Für eine zukunftsorientierte Innenstadtentwicklung steht seit vielen Jahren die Frage nach der Ausgestaltung der Hauptstraße im Innenstadtbereich auf der Agenda der Stadtpolitik. Verschiedene Vorschläge wurden bisher erörtert, von der Einrichtung eines verkehrsberuhigten Bereichs über eine Einbahnstraßenregelung bis hin zur Fußgängerzone. Und stets muss dabei auch eine potentielle Verlängerung der Tramlinie 8 mitgedacht werden, die unter dem Stichwort "Tram 8 plus" in der Diskussion steht.

Projekt "Pop-up-Fußgängerzone" und Einbahnregelung

Im Juli 2020 hatte der Gemeinderat kurzfristig der Einrichtung einer sogenannten Pop-up-Fußgängerzone zugestimmt, um für einen geplanten sechswöchigen Zeitraum den Publikumsverkehr in der Hauptstraße im Bereich zwischen Bühl- und Schillerstraße zu entzerren. Mit dieser Maßnahme, die auch in anderen deutschen Städten praktiziert wurde, sollte auf den teilweise sehr beengten Gehwegen mehr Platz für die Einhaltung der Corona-Regeln geschaffen werden. Der deutliche Anstieg des Publikumsverkehrs in der Innenstadt seit Wiederöffnung der Grenzen Mitte Juni machte das Abstandgebot stellenweise unmöglich.
 
Das Konzept der Pop-up-Fußgängerzone für Weil am Rhein sah vor, ausschließlich die Durchfahrt für Linienbusse in West-Ost-Richtung zuzulassen, ebenso den Lieferverkehr in dieser Richtung bis 10 Uhr. Fahrradfahrer konnten diesen Bereich in beiden Richtungen nutzen.

Modifizierung nach dreiwöchiger Testphase für Einbahnverkehr

Das für den Zeitraum vom 10. August bis 27. September angesetzte Projekt wurde nach einer dreiwöchigen Versuchsphase ab dem 31. August in eine Einbahnregelung in Fahrtrichtung West nach Ost modifiziert, um den Verkehrsfluss zu verbessern, der durch Baustellen im angrenzenden Stadtgebiet beeinträchtigt war.

Bürgerbefragung

Das Projekt wurde durch eine Bürgerbefragung durch das Büro Komm…zept aus Lörrach begleitet. Die Befragung fand zu verschiedenen Tageszeiten vor Ort anhand statt, zusätzlich konnten die Bürgerinnen und Bürger die ausführlichen Fragebögen in einem Zeitraum von vier Wochen online ausfüllen.

Die Möglichkeit, ihre Meinung zu dem Verkehrsexperiment abzugeben, wurde von zahlreichen Menschen angenommen: Es wurden 1.130 Fragebögen zur Fußgängerzone und 590 zur Einbahnstraße ausgefüllt. Die Auswertung ergab, dass 56 Prozent der Befragten die Einrichtung einer Fußgängerzone in der Hauptstraße grundsätzlich befürworten würden. Es gab auch sehr kritische Rückmeldungen zu dem kurzfristig gestarteten Versuch, der unter verkehrlich suboptimalen Bedingungen lief. Doch die starke Resonanz zeigt, dass das Thema insgesamt den Nerv der Bürgerinnen und Bürger trifft und weiter auf der Agenda der Stadtpolitik bleiben muss.

Die Ergebnisse der Befragung wurden am 20. Oktober 2020 dem Gemeinderat vorgestellt. Die ausführliche Analyse ist hier zu finden:

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