Allein 30 neue Bäume in diesem Jahr
„1000 Bäume-Initiative“ wird auch unter Oberbürgermeisterin Diana Stöcker fortgesetzt
Bäume spenden Schatten, produzieren Sauerstoff, speichern CO₂, kühlen versiegelte Flächen und fördern die Lebensqualität. Kurzum: Bäume sind lebenswichtig für Mensch, Tier und Klima. Bäume leiden aber auch. In Weil am Rhein etwa sind sie ständig zunehmender Trockenheit und großer Hitze im Sommer ausgesetzt.
Mehr als 100 Bäume wurden und werden in diesem Jahr im Stadtgebiet nachgepflanzt. 30 kamen und kommen neu hinzu, etwa 80 wurden oder werden noch ersetzt. Zum Teil in den Bereichen, in denen bereits seit Jahren eine Nachpflanzung ansteht, aus Kapazitätsgründen jedoch immer wieder zurückgestellt wurde.
Dabei spielen klimaresistente Arten in der 3-Länder-Stadt einer immer größere Rolle. Es geht bei Nach- oder Neupflanzungen von Bäumen auch immer darum, welche Arten die zunehmende Trockenheit, eine höhere Strahlungsintensität oder die veränderte Niederschlagsverteilung ohne Schwierigkeiten aushalten können.
Die Hopfenbuche (Ostrya carpinifolia) ist so eine Art. Sie ist robust, trockenheitsverträglich und besitzt gute Stadtbaum-Eigenschaften. Eine hohe Anpassungsfähigkeit werden dem Feldahorn oder der Hainbuche nachgesagt. Des Weiteren stehen auf der Liste: Zierapfel, Zürgelbaum, Roteiche, Krim-Linde, Dreilappiger Ahorn, Amberbaum oder auch der Schwarze Maulbeerbaum. Birken und Eschen beispielsweise sind diesen Anforderungen indes nicht mehr gewachsen.
Um die Stadt noch grüner und klimafreundlicher zu machen, dafür sorgt die „1000 Bäume“-Initiative, die der ehemalige Oberbürgermeister Wolfgang Dietz ins Leben gerufen hat und unter seiner Nachfolgerin Diana Stöcker weitergeführt wird. „Das Ziel, in zehn Jahren 1000 neue Bäume in Weil am Rhein zu pflanzen, gehen wir weiter konsequent an. Wir leisten damit vor Ort einen Beitrag gegen die Klimaveränderung,“ sagt die Oberbürgermeisterin.
Mit dem Ende der aktuellen Saison werden es dann 1260 Bäume sein, die in den vergangenen sieben Jahren neu- oder nachgepflanzt wurden. Darunter sage und schreibe 650 zusätzliche Bäume, die allesamt klimaresilient sind. Sprich: Sie müssen extreme Wetterlagen wie lange Trockenperioden oder Hitzewellen vertragen, weniger anfällig für neue Krankheiten oder Insekten sein und auch auf schwierigen Böden oder in städtischen Umgebungen wachsen.
Geeignete Plätze im Stadtgebiet zu finden, ist alles andere als einfach. So benötigen die Wurzeln der hochstämmigen Arten viel Platz. Damit sie sich wohlfühlen, brauchen sie genügend Raum fürs Wachsen der Krone. Nur dann kann der Baum auch Schatten spenden, was für innerstädtische Bereiche ein echter Segen ist.
Gesetzt werden Bäume meist in einer bestimmten Größe, damit der Anwuchs gut und schnell klappt. Sie sind allesamt zwischen zehn und zwölf Jahre alt. Jüngere sind zwar günstiger, entfalten aber beileibe nicht so schnell ihre Wirkung.
„Wir müssen Bäume nun nach und nach ersetzen“, sagt Stephan Fischer von der Stadt- und Grünplanung. Denn entweder weisen sie Sturmschäden auf oder zeigen deutliche Symptome wie Totäste, Pilzfruchtkörper oder Faulstellen. Deutliche Anzeichen also für eine strukturelle Schädigung.
Neu- und Nachpflanzungen finden allen voran im Herbst statt, da es zu dieser Jahreszeit für gewöhnlich mehr regnet. Damit werden die Wurzeln mit ausreichend Wasser und weiteren Nährstoffen versorgt und die Wurzeln werden durch den Regen gut eingeschlämmt.
So auch dieser Tage am Messeplatz, als Oberbürgermeisterin Diana Stöcker selbst den Spaten in die Hand nahm. In Vorbereitung durch die Grünplanungsabteilung und gemeinsam mit den Mitarbeitenden der Stadtgärtnerei um ihrem Leiter Stefan Uhrig pflanzte sie an geeigneter Stelle einen Kirschbaum. Dieser wird zukünftig die Menschen mit ihrer Blütentracht erfreuen und durch ihre trichterförmige Krone im gepflanzten Bereich für Schatten sorgen.
Die „1000 Bäume“-Initiative ist auf den öffentlichen Raum fokussiert. Die Stadt übernimmt nicht nur die Bepflanzung, sondern auch die fachmännische Pflege in der Zukunft. Hin und wieder stiften aber auch Privatpersonen und Vereine der Stadt Weil am Rhein und damit der Allgemeinheit einen Baum für den öffentlichen Raum. „Es gibt viele schöne Anlässe, die man mit einer Baumspende verbinden könnte. Ein Baum ist doch ein ideales Geschenk“, findet Oberbürgermeisterin Diana Stöcker „und macht unsere Stadt noch schöner und lebenswerter“.
Wer Interesse an einer Baumspende hat, darf sich bei Stephan Fischer von der Stadt- und Grünplanungsabteilung unter Telefon 07621/704-621 melden.
