Städtebaulich sinnvoll: Durchstich nach Friedlingen

 OB Wolfgang Dietz wendet sich an Bundestagsabgeordnete Diana Stöcker / Brief an Minister Wissing

Diana Stöcker schreibt Minister Volker Wissing wegen des Durchstichs an. Bildquelle: Thomas Kiehl

Seit Jahrzehnten ist er mal mehr, mal weniger im Gespräch: die Rede ist vom so genannten Durchstich. Eine unter den Bahngleisen verlaufende Verbindung zwischen Zollfreier Straße (B317) und der Hauptstraße in Friedlingen. Auch aus Sicht der Stadtverwaltung und des Gemeinderats ist ein Durchstich aus städtebaulichen Aspekten sinnvoll. Auch wenn dieser politisch auf Landesebene in der jüngeren Vergangenheit nicht mehr gewollt war, hat Oberbürgermeister Wolfgang Dietz diesbezüglich nun nochmals nachgehakt. Und zwar bei der direkt gewählten CDU-Bundestagabgeordneten des Wahlkreises Lörrach-Müllheim, Diana Stöcker.
 
Stöcker hat sich ihrerseits umgehend an den Bundesminister für Digitales und Verkehr, Dr. Volker Wissing, gewandt. Dabei schreibt sie von einem „verkehrstauglichen Lückenschluss der B317 im Stadtgebiet von Weil am Rhein“. Diese Maßnahme sei für Weil am Rhein und die gesamte Grenzregion von erheblicher städtebaulicher Bedeutung. Dieser Durchstich würde dazu beitragen, den Ortsteil Friedlingen über eine „Tunnellösung“ nachhaltig zu erschließen und eine Alternative für die in die Jahre gekommene und sanierungsbedürftige „Friedensbrücke“ zu schaffen.
 
Kurze Rückblende: Der Durchstich war seit 1967 Bestandteil des Bundesverkehrswegeplans, wo er immer unter „weiterer Bedarf“ gelistet war. 2013 bemühte sich die Stadt, das Projekt als „vordringlichen Bedarf“ einzustufen zu lassen. Regierungspräsidium und Landesregierung indes meldeten dieses Projekt aus von der Stadt nicht nachvollziehbaren Gründen nicht mehr zur Aufnahme an. 2016 wurde der Durchstrich daraufhin aus dem Bundesverkehrswegeplan 2030 gestrichen. Die hochgerechneten Kosten dieses Vorhabens wurden damals mit bis zu 50 Millionen Euro angegeben,
 
Stöcker macht gegenüber Wissing deutlich, dass Friedlingen durch die Lage im Dreiländereck in erheblichem Ausmaß vom Grenzverkehr geprägt ist. So verlaufen durch den Ortsteil die wichtigsten Magistralen des Nord-Süd-Verkehrs, wie die Rheintaltrasse der Bahn und die A5, mit entsprechend bedeutenden Verkehrsknotenpunkten. Die derzeitige Anbindung über die „Friedensbrücke“ sei eine Engstelle, die oft zu Verkehrsbehinderungen führe.
 
Die Verlegung der B 317 mit Durchstich würde dazu beitragen, den Verkehr besser zu verteilen und die Belastung der Friedensbrücke zu reduzieren. Stöcker: „Mit Blick auf die Lebensdauer der Friedensbrücke und die tatsächlichen baulichen Probleme im Falle einer Sanierung halte ich den Durchstich für ein äußerst nachhaltiges Vorhaben. Für den von Osten aus dem gemeinsamen Oberzentrum Lörrach-Weil am Rhein kommenden Verkehr der B317 ergibt sich aus dieser Maßnahme zusätzlich eine deutliche Streckenverkürzung auf dem Weg zum Rhein und dem, neben Otterbach, zweiten Grenzübergang der Stadt zur Schweiz, in Friedlingen.“
 
Daher bitte sie Wissing, die zeitnahe Realisierbarkeit einer Verlängerung der B317 zu überprüfen. „Ich bin davon überzeugt, dass dies ein wichtiger Schritt für die Verbesserung der Verkehrssituation in der Grenzregion im Dreiländereck wäre und in diesem Sinne auch ein wichtiges politisches Signal für uns und unsere französischen und Schweizerischen Nachbarn.“