Mitmachen und nicht wegschauen
Tigermücken-Bekämpfung: Offenes Wasser unbedingt vermeiden / Solidarität ist wichtig

Stichwort: Tigermücke – auch in diesem Sommer werden die Plagegeister in Weil am Rhein ihr Unwesen treiben. Die Frage ist nur in welchem Ausmaß. Je weniger stechende Plagegeister desto besser. Aus diesem Grund sind wieder die Tigermücken-Bekämpfer der Stadt unterwegs. Zur Hilfe aufgerufen sind aber auch die Bürgerinnen und Bürger, schließlich soll der Sommer auf der Terrasse nicht zu einem Spießroutenlauf werden.
Die Asiatische Tigermücke legt im Herbst noch Eier, die auch langanhaltende Minustemperaturen und Trockenperioden überdauern. Pünktlich zum Frühjahr startet die Saison der aggressiven Insekten wieder. Sie entwickeln sich im Wasser aus den Überwinterungseiern vom vergangenen Jahr, schlüpfen und der Kreislauf beginnt von vorn.
Wie Diplom-Biologin Petra Koops mitteilt, sind derzeit die Tigermücken-Bekämpfer der Stadtverwaltung unterwegs, die über die Tigermücken aufklären, auf mögliche Brutstätten im Garten hinweisen, Bti-Tabletten ausgeben und Info-Flyer an die Anwohnerinnen und Anwohner verteilen.
„Als Stadt betreiben wir diesen enormen Aufwand deshalb, weil die Tigermücke exotische Krankheiten wie Dengue, Zika oder Chikungunya übertragen können“, macht Koops deutlich. Dass die Plagegeister äußerst aggressiv und lästig auftreten und damit so manche Garten- und Terrassenaufhalte weitestgehend unmöglich machen, sei zweitrangig.
Es komme in den vergangenen Jahren immer häufiger vor, dass Urlaubende mit solchen Infektionen zurückkämen. „Die Zahlen vor allem für Dengue in Deutschland, Frankreich und der Schweiz steigen ständig an. Früher war das nur für die jeweiligen, infizierten Reisenden ein Problem, heute steigt aber die Gefahr, dass Tigermücken erst infizierte und dann andere Personen stechen und so die Krankheitsviren übertragen“, erklärt Koops. Und genau das soll verhindert werden.
„Da sich an der Reisefreudigkeit wenig ändern wird, wäre es wünschenswert, wenn zumindest den Überträgern der Krankheiten – den Asiatischen Tigermücken also – mehr entgegengesetzt wird“, lässt Koops wissen. Und genau das geschehe, wenn den Insekten ihre Brutmöglichkeiten entzogen würden.
Aber wie? Ganz grundsätzlich gilt: Es sollte kein offenes Wasser herumstehen. Da Tigermücken ihre Eier vor allem in stehendem Wasser ablegen, beispielsweise in Bodenabläufe oder Siphons von Regenrinnen, sollte dieses offene Wasser mit handelsüblichen Fensternetzen verschlossenen werden.
Eine andere Möglichkeit ist die Verwendung von Bti. Dabei handelt es sich um Tabletten, die alle zwei Wochen in stehendes Wasser gegeben werden. „Bti. (Bacillus thuringiensis) ist ein bakterielles Eiweiß, das die Larven im Wasser absterben lässt. Es wirkt sehr spezifisch auf Mückenlarven, ist dabei für Menschen, Tiere und Pflanzen aber harmlos und wird schon seit Jahrzehnten etwa am Rhein gegen heimische Mücken eingesetzt“, erklärt Koops.
Das Mindeste, was getan werden sollte, ist, das Wasser in Behältern einfach regelmäßig auszuleeren. Allerdings hat diese Bekämpfungsmethode ihre Tücken, da sich letztlich doch immer wieder Wasser ansammelt und sie oft doch zu Brutstätten werden. Den üblichen Verdächtigen, wie Regenwassertonnen, Untersetzer, Pflanztöpfen mit Wasserreservoir, Eimer, Spielzeug, Abdeckplanen sollte unbedingt Beachtung geschenkt werden.
Gefordert sind alle Bürgerinnen und Bürger. Denn die Solidarität spielt bei der Bekämpfung dieser Stechmücken eine wichtige Rolle. Koops bringt es auf den Punkt: „Es ist ganz einfach: Wenn Sie Brutstätten auf ihrem Grundstück haben, leiden alle Nachbarn rundherum mit – egal wie sehr diese darauf achten, Brutstätten zu vermeiden.“ Koops‘ Appell: „Auch wenn es Ihnen persönlich eigentlich egal ist, beseitigen Sie bitte die Brutstätten auf Ihrem Grundstück.“
Sollte Hilfe benötigt werden, können sich die Weilerinnen und Weiler gerne direkt bei der Tigermückenbekämpfung im Rathaus (E-Mail: tigermuecke@weil-am-rhein.de oder Telefon: 0170/7431033) melden. „Oder einfach auch den Nachbarn ansprechen. Wahrscheinlich helfen diese gerne, wenn sie dafür weniger gestochen werden“, sagt Koops.
Mehr Informationen zu dem Thema gibt es auch auf der Homepage der Stadt Weil am Rhein unter www.weil-am-rhein.de.